Abhängig von der Defektgröße bieten sich hierbei verschiedene Versorgungsformen an:
a) Amalgamfüllung
b) Kompositfüllung
c) Goldinlay
d) Keramikversorgung
Die Versorgung mit dem Werkstoff Amalgam ( Quecksilber, Zinn, Zink u. Silber als Legierung) ist aus heutiger Sicht überholt, trotz guter Haltbarkeit und einfacher Verarbeitung. Das Minamata-Übereinkommen (auch: Quecksilber-Konvention, englisch Minamata Convention on Mercury) ist ein völkerrechtlicher Vertrag aus dem Jahr 2013, mit dem die Emissionen des Schwermetalls Quecksilber eingedämmt werden sollen, da es „eine giftige Chemikalie mit bedeutenden Auswirkungen im Hirn und Nervensystem“ ist. Der Gesetzgeber hat seit August 2018 die Verwendung von Amalgam eingeschränkt. Kinder bis 15, Schwangere, Stillende, Patienten mit nachgewiesener Allergie oder Nierenschädigung erhalten als Kassenpatienten Kunststofffüllungen im Seitenzahnbereich als Alternative. Da wir flüssiges Quecksilber verarbeiten müssen, dessen Dämpfe unsere Mitarbeiter und Patienten ggf. einatmen könnten, verwenden wir diese Füllungsart nur in Ausnahmefällen.
+ Haltbarkeit
+ Preis
+ Zeitaufwand
-- Gesundheit, Allergien
Als Alternative zu Amalgam gibt es ebenso belastbare Füllungsmaterialien aus zahnfarbenem Kunststoff. Komposit (composite, engl. = zusammengesetzt), denn es handelt sich dabei nicht mehr um Kunststoffe im herkömmlichen Sinn, sondern vielmehr um HightechVerbundwerkstoffe.
Der Hauptanteil – ungefähr 85 % des Materials – besteht aus kleinsten Keramik-, Glas- und Quarzpartikeln, während der eigentliche Kunststoffanteil bei den modernen Füllmaterialien heute nur noch etwa 15-20 % ausmacht. Dadurch ist die Restauration viel stabiler als die von früher bekannte Kunststoff-Füllung.
In unserer Zahnarztpraxis verwenden wir das Füllmaterial für die Frontzähne und vielfach auch für Seitenzähne. Zumal die Zähne für eine Kompositfüllung kaum beschliffen werden müssen. Durch die außerordentlich gute Haftung an der Zahnsubstanz können Zähne sogar stabilisiert werden. Wenn das „Loch“ im Zahn zu groß ist oder im Seitenzahn eine Schmelzwand des Zahnes zerstört ist, ist die Haltbarkeit allerdings eingeschränkt und wir raten dann von einer Kompositfüllung ab.
+Kosten
+Langlebigkeit
+Ästhetik
- Zeitaufwand
? Allergien, Zusatzstoffe
Eine der ältesten Materialien in der Zahnmedizin ist die Goldlegierung. Die Versorgung ist bei guter Mundhygiene sehr langlebig.
+ + Langlebigkeit
+ Allergierate gering (hochwertige Legierung)
- Zeitaufwand ( Präp, Abdruck, Anprobe, Befrestigung)
-Erhöhter Kostenaufwand
- Ästhetik
- Kosten
Keramische Füllung ( gegossene, gefräste oder gepresste Keramik im Labor). Sehr gute Verträglichkeit, da biokompatibeles Material ( Keramik), adhäsiv mit Kompositmaterial eingesetzt. Diese Versorgung ist ähnlich Haltbar wie die Goldfüllung bei ausreichender Zahnsubstanz.
++Langlebigkeit (ausser Knirscher)
++Verträglichkeit (biokompatibel)
-Zeitaufwand ( Präp, Abdruck, Anprobe, Befrestigung)
-Erhöhter Kostenaufwand
Diese Füllungsmaterialen verwenden wir im Seitenzahngebiet nur als provisorische Versorgung für 2-5 Jahre maximal, als Aufbaumaterial und bei Milchzähnen, die nur noch eine kurze Verweildauer im Mund haben.